Die Lithium-Ionen-Strategie des Unternehmens ging weiter auf: Mit der Einführung des ETV 216i, dem weltweit ersten Schubmaststapler mit fest integriertem Lithium-Ionen-Akku, wurde Jungheinrich erneut seinem Pionier-Anspruch gerecht. Mit diesem Fahrzeug präsentierte das Unternehmen 2018 auf der Branchenmesse LogiMAT ein vollkommen neues Batteriekonzept, das zu Recht als Revolution und der Beginn eines neuen Zeitalters im Bau von Flurförderzeugen bezeichnet werden kann.
Jahrzehntelang hatten Größe sowie starre Abmessungen der Blei-Säure-Batterie Entwicklerinnen und Entwickler dazu gezwungen, das Fahrzeug um den sperrigen Batterietrog herum zu konstruieren. Da Lithium-Ionen-Akkus jedoch bei gleicher Kapazität um zwei Drittel kleiner sind, können sie nun modular im Fahrzeug verbaut werden. Das Ergebnis: deutlich mehr Gestaltungsfreiheit im Produktdesign für mehr Kompaktheit, mehr Platz für den Fahrer, mehr Sicherheit und ein besserer Lastschwerpunkt mit mehr Hubhöhe. Dank des neuen Designansatzes konnten die Anforderungen der Kunden noch stärker in den Vordergrund gestellt werden.
Die Entwicklung von weiteren Fahrzeugen ging aufgrund des hervorragenden Kundenfeedbacks rasant weiter: Nur innerhalb eines Jahres nach Vorstellung des ETV 216i folgte der Elektro-Hochhubwagen ERC 216zi, dann die Mitfahrgeräte ERE 225i und ERD 220i. Damit verfügt Jungheinrich inzwischen über eine Flotte von vier Fahrzeugtypen, die speziell auf die Vorteile der Lithium-Ionen-Akkus hin konstruiert wurden.
Mittlerweile vermarktet Jungheinrich diese Fahrzeuge unter dem Namen POWERLiNE. Die Auszeichnung des ERD 220i mit dem Red Dot Design Award 2021 für seine Innovationskraft und wegweisende Gestaltung sprechen für sich. Michael von Forstner, Leiter des Lithium-Ionen-Programms bei Jungheinrich, unterstreicht die Pionier-Leistung der jüngsten Fahrzeugentwicklungen: „Wir setzen mit unseren neuen Fahrzeugen einen genauso großen Meilenstein wie damals, als wir als Erste die Drehstromtechnik verbaut haben – heutzutage Standard in der Branche.“
Die wirtschaftlichen Vorteile der Lithium-Ionen-Batterietechnologie gegenüber Blei-Säure-Batterien oder auch Verbrennungsmotoren liegen dabei auf der Hand: mehr Ladezyklen, geringere Wartungskosten und der vollständige Wegfall von Zweitbatterien. Darüber hinaus werden Lithium-Ionen-Zellen tendenziell günstiger in der Beschaffung und ihre Kapazitäten steigen weiter.
Nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht überzeugt diese Technologie: Trotz eines höheren Energieeinsatzes bei der Herstellung weist ein Lithium-Ionen-Stapler gegenüber einem vergleichbaren Fahrzeug mit Blei-Säure-Batterie einen um rund 20 Prozent kleineren CO2-Fußabdruck auf. Gegenüber einem verbrennungsmotorisch betriebenen Stapler beträgt die CO2-Reduktion sogar 50 Prozent und mehr – elementar auf dem Weg zum CO2-freien Lager.
„In spätestens fünf Jahren ist die Lithium-Ionen-Technologie Standard“, davon ist Dr. Lars Brzoska überzeugt. Jungheinrich wird als Unternehmen, das von Anfang an auf diese Antriebstechnologie gesetzt hat, ganz vorne im Markt dabei sein. In der Unternehmensstrategie 2025+ ist festgehalten, dass 2025 eine Ausrüstungsquote mit Lithium-Ionen-Batterien von 70 Prozent bei den Fahrzeugen erreicht werden soll.
Doch die zunehmende Ausstattung der eigenen Fahrzeuge ist kein Schlusspunkt der Lithium-Ionen-Strategie von Jungheinrich, sondern vielmehr der Anfang. Die Vorteile dieser Batterietechnologie sind auch außerhalb der Intralogistik gefragt. Deshalb unterstützt das Unternehmen inzwischen auch Hersteller anderer mobiler Arbeitsmaschinen bei ihrer Transformation hin zur Elektromobilität.
Darüber hinaus arbeitet Jungheinrich darauf hin, künftig auch Energie-Komplettlösungen anzubieten: von der Eigenstromerzeugung über Photovoltaik und die entsprechende Energiespeicherung bis hin zur Nutzung des Stroms – nicht nur in der Intralogistik. Der kürzlich angekündigte Bau eines stationären Großspeichers zusammen mit einem Joint-Venture-Partner ist ein wichtiger Schritt. So kann sich Jungheinrich als Anbieter für ganzheitliche Lösungen rund um das CO2-freie Lager der Zukunft aufstellen. Und erneut Standards für die Zukunft setzen.